Neues und Wissenswertes aus Hochstädten |
Ein würdiges Denkmal für Josef Sartorius
Neues Straßenschild in Hochstädten
Im Neubaugebiet entstehen seit diesem Jahr die ersten Häuser. Über eine Schotterstraße gelangen die Bauherren, Handwerker und andere Lieferanten zu den einzelnen Grundstücken. Sang und klanglos erhielt diese Schotterpiste vor einigen Wochen ihr eigenes Straßenschild: Die „Josef-Sartorius-Straße“.
Vorschlag stieß auf ungeteilte Zustimmung
In der Ortsbeiratssitzung im Dezember 2014 wurde der zukünftige Name für die Erschließungsstraße gesucht. Die Idee „Josef-Sartorius-Straße“ stieß sofort auf ungeteilte Zustimmung im Ortsbeirat. Bereits am 19. Februar 2015 ging dieser Vorschlag in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bensheim. Unter Punkt 15 - Benennung der zukünftigen Erschließungsstraße im Baugebiet "Im MühltaI" (BH 10) in Bensheim-Hochstädten - stand:
„Beschlussvorschlag: Die im beiliegenden Plan rot dargestellte Erschließungsstraße im Baugebiet "Im MühltaI" (BH 10) erhält die Bezeichnung
„Josef-Sartorius-Straße“.
Auf einem Unterschild soll folgender Text stehen:
14. September 1938 – 9. Januar 2011
Ortsvorsteher 1993 – 2000“
Dieser Hochstädter Vorschlag wurde von der Stadtverordnetenversammlung übernommen.
Wer war Josef Sartorius?
Josef Sartorius saß bis Februar 2000 insgesamt 23 Jahre als CDU-Mitglied im Ortsbeirat Hochstädten. Davon die letzten neun Jahre als Ortsvorsteher. Von 1989 bis 1997 war er auch Stadtverordneter Mitglied im Sozial-, Sport- und Kulturausschuss, davon zwei Jahre als Vorsitzender. Zusätzlich engagierte er sich noch in der Sozialkommission, im Kindergartenbeirat und im Hospitalvorstand.
„Seppel“ Sartorius, wie er von Freunden genannt wurde, war Kolpingbruder mit Leib und Seele. Aus der Hand von Kardinal Lehmann erhielt er die Verdienstmedaille des Bistums Mainz. Als Schlossermeister war er viele Jahre Innungsobermeister der Kreishandwerkerschaft und dort auch im Vorstand. Sein Sitz im Verwaltungsrat der Auerbacher Pfarrei Heilig Kreuz war ihm mitunter zu verkopft. Als das Pfarrhaus umgebaut wurde, übernahm er als Polier kurzerhand die Bauleitung.
Als Mitglied im Lions Club lenkte er das Interesse der anderen Mitglieder auf Afghanistan. Seit 1978 engagierte sich Josef Sartorius in diesem Land. Im Jahr 2005 beschloss der Lions-Distrikt eine Mädchenschule in Afghanistan für die von Taliban unterdrückten Frauen und Mädchen zu bauen.
Das Lebenswerk von Josef Sartorius wurde im April 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Ihn zeichneten seine stete Freundlichkeit und verbindliches Wesen aus, die Hilfsbereitschaft gerade auch für Hochstädten und auch für die hiesige Stadtteildokumentation.
Seine Begeisterungsfähigkeit, das soziale Engagement für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft bleiben unvergessen. Für Hochstädten war seine Tatkraft in Kombination mit seiner raschen Entschlussfähigkeit ein Gewinn. Josef Sartorius bekannte sich gänzlich zu Hochstädten und unterstützte den Stadtteil in allen Belangen.
Die neue Anschrift vom Hochstädter Haus
Sein großes Ziel, ein eigenes Dorfgemeinschaftshaus für Hochstädten, hat er nie aus den Augen verloren und war daher 2004 Mitbegründer und bis zum Lebensende Vorsitzender des Fördervereins Heimatpflege Hochstädten e. V.
Jetzt sind die Hochstädter ihrem Traum bereits sehr nah gekommen und 2016 soll der Umbau des Hochstädter Hauses endlich beginnen. Die neue Anschrift wird lauten: Josef-Sartorius-Straße 1. Das hat sich der Vorstand des Fördervereins Heimatpflege Hochstädten e. V. gewünscht! Damit haben die Hochstädter dem verstorbenen Mitbürger ein würdiges Denkmal gesetzt. CS
Unter www.openstreetmap.org/way/56691816 ist die Straße bereits online zu finden.
|